Auswärtstrip Champions League in Istanbul
Rot-Weiss-Albtal beim CL Spiel in Istanbul
2143 km entfernt liegt Istanbul von unserer Heimat. Das hält uns aber nicht
auf, unseren Verein zu unterstützen.
Zu viert machten wir uns am Montag auf den Weg zum Flughafen
Stuttgart um im asiatischen Flughafen Istanbuls am selben Abend noch zu landen.
Um wieder zum Europäischen Teil von Istanbul zu kommen, ging es mit dem Taxi
dann in einer 45-minüten (eigentlich mindestens 60 Minuten laut Navi) Fahrt über
die extra für unsere Bayern rotbeleuchtende Bosporus Brücke zum Marriott Hotel
in Sisli. Das erste Highlight des Ausfluges war wohl die atemberaubende Aussicht
aus dem 28. Stock der Hotelzimmer über die gesamte Stadt.
Am nächsten Morgen starteten wir am reichlich gefüllten
Frühstücksbüfett unsere Sightseeingtour. Mit dem Taxi ging es zum Eminonu Pier.
Von dort starteten wir eine Bosporus Rundfahrt mit dem Schiff. Das Wetter hellte
mit jeder weiteren Seemeile und jedem weiteren Türkischem Tee auf, sodass wir
nach der Rundfahrt einen nahezu sommerlichen Spaziergang durch den Spice Market
hinauf zum Topkapi Palast und zur Hagia Sophia. Um uns nach dem für manche sehr
anstrengenden Spaziergang zu stärken, musste eine Pide und ein Shisha herhalten,
natürlich in einem Kaffee in einer Seitengasse, Hauptsache WLAN ist vorhanden.
Nach der Stärkung ging es zu Fuß wieder zurück zum Bosporus und über die Brücke
um auf der anderen Seite den „steilen Weg“ zum Galata Tower zu bewältigen. Für
manche war das dann auch das einzige „STEIL GEHEN“ in Istanbul. Im Anschluss
ging es glücklicherweise wieder mit dem Taxi zurück zum Hotel um am
sensationellen Büfett Abend zu essen. Man glaubt es kaum, aber es ist wahr, es
ging nicht mehr aus dem Hotel zu einer Party Tour, nein die feine Gentleman
Runde begab sich in den Hoteleigenen Wellnessbereich mit Sauna, Whirlpool und
Dampfbad. Der Rest des Abends verbrachten wir in der Executive Lounge im 32.
Stock mit Snacks, Bier, WLAN, unserem nächsten Gegner Sevilla und einer immer
noch geilen Aussicht über die Stadt.
Am Spieltag waren wir motiviert um den heißblütigen Istanbul
Fans zu zeigen was wir so drauf haben. Zu Fuß ging es nach dem Frühstück zum
Taksim Platz, der dem Stadion sehr nahe liegt. Ohne eine Trinkpause war es
leider nicht auszuhalten und dann ging der Marsch weiter in Richtung Stadion.
Von einem Park herab erblickten wir den Vodafone Park, aber es war ruhig, zu
ruhig. Wo sind denn die Fans? Natürlich hatten wir Glück dass man unser Deutsch
auch in der Türkei versteht und so sprach uns ein Besiktas Fan aus Mannheim an
und erzählte uns ein wenig etwas über unseren Gegner. Bester gemeinsamer Nenner
„MARIO 33 GOMEZ“! Nun hatten wir die Wahl auf eigene Faust weiterzulaufen oder
doch unserem neuen Freund und dessen Bruder (Galatasaray Fan) zu folgen in das
Viertel Besiktas. Die Wahl viel natürlich auf den Besuch des Viertels. Im Bayern
Outfit durch Besiktas, hätte man uns das vorher gesagt, wir hätten dankbar
abgelehnt. Jedoch wurden wir eines besseren belehrt, die Fans sangen, fackelten
reichlich Bengalos ab und gaben einen kleinen Vorgeschmack auf das was uns im
Stadion erwartete. Unsere Outfits wurden eher dazu genutzt um mit uns Fotos zu
machen und um zu zeigen dass es noch lauter geht. Nach zwei Stunden beim Feind
und einer weiteren Stärkung, irgendwelcher „saftigleckeren“ Muscheln ging es
dann wieder den Weg zurück zum Stadion. Wir trennten uns von unserem neuen
Freund und machten uns durch das gegnerische Fanlager auf den Weg zu unserem
Block. Sehr viele Polizisten und Kontrollen gab es Vorort und man hatte ein
sicheres Gefühl während des ganzen Ausfluges. Im Stadion angelangt nahmen wir
Platz am Zaun nahe der Besiktas Fans, man will den Lärm ja aus nächster Nähe
hören. Was das Spiel wirklich zu bieten hatte, holten beide Fanlager aus sich
raus. Wenn man im Nachhinein erfährt dass der Bayernblock zu hören war, muss man
sagen alle Achtung, weil der Gegner war laut, sehr laut. Mit Beginn der zweiten
Halbzeit und dem Eigentor war Ruhe eingekehrt beim Gegner und es plätscherte vor
sich hin ……und dann kam der Startschuss für ein unübertrefflichen Abend. Mit der
eingespielten Tormusik von Wagner Love und dem Gegentor des FC Bayern ging es
los mit dem HIT What is Love, Baby don’t heart me, baby don’t heart me, no
more….. . Was die können, können wir auch, und was denen ihr Wagner kann, kann
unserer sowieso. Das 3:1 musste man eben auch mit diesem Lied feiern was die
Besiktas Fans nicht so amüsant fanden, aber akzeptieren. Spiel aus, Ende, alle
gehen Heim, NEIN DANKE, sowohl die Heimfans als auch die Gästefans feierten
beide Mannschaften und den Trainer des Gegners. 1:8 verloren in 2 Spielen und
trotzdem so gefeiert zu werden, da träumt mancher Trainer davon. Und es war
immer noch nicht zu Ende, natürlich muss man auch dem Gegner applaudieren und
das taten alle. Fanschals wurden getauscht, alles friedlich, so macht Fussball
Spaß. 35 Minuten mussten wir nach dem Spiel noch im Block warten um dann den
Marsch aus dem Stadion zu starten. Polizisten standen Spalier, und wollte man
durch eine Absperrung konnte man nach höflichem Fragen dies auch tun. Direkter
Weg zum Hotel, weil 2 von uns hatten ihren großen Auftritt ja noch. 01:10
Istanbuler Zeit kam es dann zur Liveschaltung ins Sky Center in Deutschland um
über das Spiel und das drumherum zu berichten. Die Herren haben das fein
gemacht. Ab ins Bett jetzt!
Der Abreisetag begann mit verschlafen und einem wie jeden
Morgen, reichhaltigen Frühstück. 14:40 war Abflug wieder in Asien, zwei Stunden
Autofahrt sollte man einplanen. Mit Gepäckaufgabe sollte man so gegen 11:30
losfahren. Aber warum sollte man pünktlich sein wenn man weiss dass der
türkische Sebastian Vettel unser Taxifahrer ist. Abfahrt 12:30 am Hotel, Navi
sagte 93 Minuten, Mustafa alias Vettel fuhr Streckenrekord,
Streckenabschnittsrekorde, Autoweitsprungrekorde und nach 38 Minuten, waren wir
am Flughafen. Viel zu früh….da hätten wir auch noch länger frühstücken können.
Auf Wiedersehen Istanbul.
Fazit: Geile Stadt, nette Fans, Gastfreundlichkeit, sicheres
Gefühl, Viertelfinale, geiles Hotel à Was will man mehr……wohl nur dass Pamela
Reif beim nächsten Mal mitgeht.
Eine Bilderserie findet ihr unter der Rubrik Mediathek